Bachelorarbeit: "DAT PERMAHUS. ENTWURF UND KONZEPTION EINES INTERDISZIPLINÄREN SELBSTVERSORGER HOFES"


Von:

Dawid Siwinski

Betreut durch:

Ulrich Seiss

Tags

Bachelorthesis

Die jüngst erschienene Hamburg Climate Futures Outlook Studie hat ergeben, dass das Erreichen des 1,5 Grad-Zieles des Pariser Klimaabkommens als derzeit nicht plausibel zu bewerten ist und es nicht nur in der Verantwortung der Politik liegt, einen ökologischen Umgang mit Ressourcen sowie ein klimafreundliches Handeln im Alltag anzuordnen. Ebenso sind es Unternehmer:innen, Architekten:innen sowie auch Handwerker:innen und letztlich die gesamte Gesellschaft, welche den Zusammenhang zwischen klimatischen Veränderungen und dem eigenen Handeln kennen sollten. Es geht in erster Linie um eine Verhaltensänderung im Umgang mit Produktionsmitteln, Material und Energie. Bauen und Sanieren ist in den wenigsten Fällen nachhaltig oder ressourcenschonend, betrachtet man den beim Bau anfallenden Abfall oder die Klimabilanz der eingesetzten Rohstoffe.

In dieser Bacherlorarbeit wird mittels technologischer sowie gestalterischer Kompetenzen der Umbau eines ehemaligen niedersächsichen Gasthauses zu einem interdisziplinären Selbstversorger Hof skizziert.

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Während der Außenraum landwirtschaftlich nach den Prinzipien der Permakultur bebaut wird und dessen Erträge im angrenzenden Hofladen zum Verkauf angeboten werden, entsteht im ehemaligen Gasthaus ein freies Bildungszentrum für nachhaltige Lebensweisen. Entsprechend des permakulturellen Narratives, möglichst konsumsenkend, energiearm sowie ressourcensparend zu agieren, wird bei der Innenraumgestaltung eine reduzierte Materialsprache durch den Verzicht auf Unnötiges angestrebt.

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In erster Linie wird bewertet, welche Elemente unverändert bestehen bleiben können. Sofern sich die Bauteile auch aus gestalterischer Sicht geeignet einbinden lassen, wird kein Aufwand betrieben um diese zu überarbeiten. Hierzu zählen beispielsweise die dunkel gebeizten Eichenbalken an der Decke des ehemaligen Speisesaals, sämtliche Türen sowie Zargen oder die alte Theke, welche als Verkaufstresen im Hofladen Wiederverwendung findet. Sofern ein Um- bzw. Rückbau unumgänglich ist, werden die dabei gewonnenen Materialien, wie beispielsweise das Holz der Sitzbänke im ehemaligen Speisesaal oder die freigelegten Mauersteine bei Durchbrüchen von Wänden in der Küche, wiederverwertet. Somit können unter anderem der Tresen am Empfang oder die Regale im Hofladen aus recyceltem Material errichtet werden.

Da dem materiellen Kreislauf jedoch Grenzen gesetzt sind und auch die Gestaltung eine bedeutende Rolle spielt, ist der Einsatz von zusätzlichen Materialen notwendig. Hierbei wird größtenteils auf synthetische Werkstoffe verzichtet und der Fokus auf regional nachwachsende sowie ökologische Baustoffe, wie Holz oder Lehm gelegt. Somit werden alle nachträglich gezogenen Wände mit Lehmbauplatten sowie Lehmputz verkleidet und sämtliche Wände mit Lehmfarbe beschichtet. Lehmbaustoffe gelten mit unter als diffusionsoffen, wärmespeichernd sowie feuchtigkeitsregulierend. Doch besonders der geringe Energieeinsatz bei der Herstellung und die Kompostierbarkeit machen dieses Material aus ökologischer Sicht bedeutsam. Die Farbigkeit im Innenraum wird weitestgehend durch die Materialität geschaffen.

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Diese künstlerisch-kreative Abschlussarbeit zeigt Lösungsansätze und Strategien auf, wie sich naturbezogene sowie ökologisch nachhaltige Lebensweisen mit der Planungs- und Handlungsweise von Raumgestaltern:innen und Architekt:innen vereinen lassen. Insbesondere ist es bedeutsam, die Idee von ökologischen Kreisläufen und dem Wiederverwenden von Baumaterialien in die Raumgestaltung einfließen zu lassen, um nicht nur ökologisch sondern auch wirtschaftlich sparsam zu projektieren. Obwohl finanzielle Faktoren in Projektarbeiten im Rahmen des Studiums eine eher untergeordnete Rolle spielen, ist es an der Stelle wichtig einen realistischen Bezug zu wahren und keine Materialschlacht zu skizzieren. Dies hat zur Folge, dass sich die zur Verfügung stehenden Mittel und Ressourcen limitieren, wodurch der Entwurf für die Innenraumgestaltung als gradlinig ungekünstelt einzuordnen ist. Weiterführend sollen insbesondere auch Verantwortliche aus anderen Arbeitsgebieten für einen sparsamen Umgang mit Ressourcen sensibilisiert werden, ohne dabei dein eigenen kreativen Handlungsspielraum zu beschneiden.

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