Wundteppich
Von:
Amine Erva Aytulun
Betreut durch:Tobias Schalk
Kontaktamine.aytulun@uni-wuppertal.de
TagsProjekt
2020, Teppiche in verschiedenen Farben
Abbild einer Wunde.
Die Arbeit generiert aus dem Foto einer Wunde einen modularen Teppich. Hierfür wurde das Bild einer Wunde in Formen, Farben und Oberflächenbeschaffenheiten dekonstruiert und in Teppich-Module übersetzt; die für sich alleine, nebeneinander oder - wie die Wunde - sich überlagernd angeordnet werden können.
Die Idee ist die Bedeutung von Textil in der Medizin deutlich zu machen.
Um den Zugang für eine Magensonde eines 13-jährigen Fanconie-Anemie Patienten herum, hat sich ein Abszess gebildet. Die Wunde wurde von einer Kompresse bedeckt, um sie vor äußerlichen Einflüssen zu schützen. Die Kompresse diente als Vorlage.
Ein Teppich weist Gemeinsamkeiten mit einem Pflaster beziehungsweise einer Kompresse auf: Der Teppich schützt den Boden, verdeckt Mackel und lässt einen wohler fühlen. Die Parallelen zwischen medizinischem Textil und Teppich hat mich inspiriert diese beiden Faktoren in einen konkreten Zusammenhang zu stellen.
Jede Farbe verweist auf einen Teil der Wunde hin: Der dunkelste Braunton beschreibt das ausgetrocknete Blut. Die hellste Farbe weist auf den frischen Schleim hin. Die anderen beiden Brauntöne bilden Magensäure und frisches Blut ab. Die Oberflächenbeschaffenheiten und Strukturen der jeweiligen Teppiche verweisen auf die verschiedenen Strukturen und Zustände der Körperflüssigkeiten.
Die Teppichmodule lassen sich frei arrangieren. Es lässt sich das Abbild der Wunde nachbauen; aber genauso ist es möglich, komplett neue Formen und Kompositionen zu generieren.