Techniken der Restauration, Imitation und Dekoration am Beispiel eines historischen Treppenhauses


Von:

Hanna Eydt

Betreut durch:

Ulrich Seiss

Im Rahmen des Moduls FRG3 „Techniken der Restauration, Imitation und Dekoration“ lautete die Aufgabe, ein historisch angemessenes Konzept zur Neugestaltung eines Treppenhauses oder Eingangsbereiches eines Gebäudes, das vor 1920 erbaut wurde, zu entwickeln und dieses begründet darzulegen. Bei dem zu diesem Zwecke ausgewählten Objektes handelt es sich um ein repräsentatives Bank- und Geschäftsgebäude in der Innenstadt der idyllischen Kleinstadt Bad Hersfeld, welche im Nordosten Hessens lokalisiert ist.

Der dreigeschossige Massivbau wurde im Auftrag des aus Kassel stammenden Bankhauses Louis Pfeiffer von dem ebenfalls in Kassel ansässigen Architekturbüro Julius Eubell und Carl Rieck in Neorenaissanceformen entworfen und im Jahre 1912 fertiggestellt. Auch heute noch befindet sich im Erdgeschoss des Gebäudes eine Bankfiliale, während sich in den übrigen Geschossen die Räumlichkeiten auf Arztpraxen und eine Wohnung verteilen. Für das zum Gebäude zugehörige Treppenhaus ist ein Stilpluralismus charakterisierend. So finden sich unter anderem klassizistische Anklänge in der Richtung Empire wieder. Gleichsam trifft man aber auch vermehrt auf Jugendstilformen.

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Neben der stilistischen Bewertung des Treppenhauses wurde ebenfalls eine Zustandsbewertung vorgenommen. Bei dieser fielen unterschiedliche Schadensbilder sowie Modernisierungssünden negativ auf.
Unter Berücksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse bezüglich Historie, Epoche und Istzustand wurde schließlich ein Gestaltungskonzept entwickelt, welches dem Treppenhaus wieder zu einem historisch angemessenen Gestaltungsbild verhelfen soll. Auch der repräsentative Charakter des Bankgebäudes soll mehr zum Vorschein kommen. Erreicht wird dieses Ziel durch eine überarbeitete Farbgestaltung und die Anwendung passender, historischer Gestaltungstechniken, welche im Zuge des Studiums in entsprechenden Seminaren erlernt wurden.Als für das vorliegende Gebäude angemessen erwiesen sich Marmor- und Holzimitationen sowie Schablonierungen.

Da das geräumige Treppenhaus als eigenständiger Bereich im Gebäude angesehen werden sollte, kann hier die Gestaltung aufwendiger ausfallen. Bei diesem Gebäude bietet es sich zudem an, dabei zwischen Entree und dem eigentlichen Treppenhaus zu unterscheiden. Eine Trennung der beiden Teile erfolgt nicht nur aus architektonischer Sicht mittels eingesetzter Zwischentür, sondern auch aus gestalterischer Sicht. Besonders die Gestaltung der Durchfahrt mit der typischen Pilastergliederungen und der imposanten Deckenhöhe soll deshalb üppiger ausfallen. Das Stiegenhaus soll sich im Gegenzug etwas zurücknehmen, damit der Gesamteindruck als stimmig, nicht überladen wahrgenommen wird.

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