Projekt Farb- und Raumgestaltung. Konzeption. Entwurf. Realisation: "Pina-Bausch-Zentrum"


Von:

Alessia Vinci, Svenja Kersten

Betreut durch:

Prof. Dr. AnneMarie Neser

Tags

Projekt

Das Schauspielhaus in Wuppertal, erbaut 1966 von Gerhard Graubner, stammt aus einer Zeit, in der Urbanisierung durch Verdichtung entstand. Der Bau, der 2013 geschlossen wurde, lässt sich dem Brutalismus zuordnen. Durch die Schließung ist der Bau in Vergessenheit geraten und dies spiegelt sich auch auf das Außenbild wider. Um dem entgegenzuwirken, ist das Pina Bausch Zentrum geplant. Dadurch soll eine Umgestaltung und Modernisierung erfolgen. Getragen wird das Pina Bausch Zentrum von dem Vier-Säulen-Konzept. Hierzu zählen das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, der Pina Bauch Foundation, dem internationalen Produktionszentrum und dem Forum Wupperbogen. Im Rahmen des Seminars "Projekt Farb- und Raumgestaltung - Konzeption-Entwurf-Realisation.“ soll für das Pina Bausch Zentrum ein Raumkonzept erarbeitet werden. Der Fokus liegt hierbei im Außenbereich, da es zu den Innenräumen keine detaillierten Informationen seitens der Stadt Wuppertal gegeben hat. Entstehen soll bei dem geplanten Raumkonzept ein Kulturort, der die Historie des Gebäudes und zeitgemäße Raumkonzepte vereint. Wichtig ist die Entstehung eines Aufenthaltsortes mit hoher Qualität, Versammlungsflächen sowie Begegnungsräume und Arbeitsflächen. Den Namen bekommt das Zentrum durch die weltweit bekannte Tänzerin und Choreografin Philippine, genannt Pina, Bausch. Die 1940 geborene Solingerin startete ihre Tanzausbildung in Essen an der Folkwang- Hochschule. Durch ihre hervorragende Tanztechnik und der Verbindung von Alltags- und Poetischenelementen, leistete sie einen sehr wichtigen Beitrag zu der Entwicklung des inter- nationalen Tanzes bei. In Wuppertal durfte sie als Gastchoreografin Stücke choreografieren und kurze Zeit später wurde sie als Leiterin des Wuppertaler Balletts, später bekannt unter dem Namen Tanztheater, ernannt. Durch ihre Ehrlichkeit und Genauigkeit führte sie erst mal zur Verstörung der Presse und des Publikums bei. Doch durch das Vereinen der Ängste der Menschen und den menschlichen Emotionen, brachte Pina Bausch dem Tanztheater Wuppertal international Anerkennung bei. Innerhalb des Tanzes hat sich nun eine Revolution erkennbar gemacht hat, die auf Pina Bausch zurückzuführen ist.

Der neu gestaltete Vorplatz als Aufenthaltsort:

Die Wege über den Vorplatz ordnen wir in gerade verlaufenden, parallel aufeinander stehenden Linien an. Die (vorher bestehenden) Betonbänke, die kein Bestandteil der bauzeitlichen Substanz sind, werden wir durch Rundbänke aus Eichenholz ersetzen, die das Beisammensitzen erleichtern. Die hoch wachsenden Bäume weichen mittelhochwachsenden Ahornbäumen, die einen besseren Blick auf das Pina-Bausch-Zentrum zulassen. Sie stehen im Zentrum der Rundbänke, um Sitzenden Schatten zu spenden.
Ein wichtiger Punkt bei der Umgestaltung ist, den Vorplatz nicht zu versiegeln. Der Platz liegt nur wenige Meter über der Wupper und viele Flächen in der Umgebung sind versiegelt. Es besteht also eine erhöhte Gefahr bei Starkregen oder sogar Über- schwemmungen. In Folge des Hoch- wassers im Juni wurden die elektrischen Anlagen des Pina-Bausch-Zentrums be- schädigt und im Keller standen 60 cm Wasser. Unser Konzept soll das Risiko senken, dem das Gebäude durch stehendes Wasser
ausgesetzt ist.

Die Rundbänke:

Für das Aussehen der Rundbänke haben wir uns an der Rundbank "Gatton 1" aus Recyclingkunststoff orientiert. Die ursprüngliche Variante hat eine Sitzhöhe von 42cm und einen Außendurchmesser von 3 Metern. Damit aber auch eine größere Personengruppe genügend Platz findet, haben wir uns für einen 6 Meter Durchmesser der Sitzbankgruppe entschieden. Anstelle eines Kunststoffes verwenden wir dunkel gebeiztes massives Eichenholz. Eiche gehört zu unseren heimischen Baumarten, ist robust, witterungsbeständig, haltbar, widerstandsfähig und nutzt sich nur gering ab. Er eignet sich also perfekt für die Bänke. Als natürliches Element stellen sie damit einen optischen Gegensatz gegenüber dem größtenteils einfarbigen und kühl wirkenden Gebäude des Pina-Bausch-Zentrum dar.

Die Laufwege:

Für die Gestaltung der Wege haben wir uns für ein Produkt der Firma "fugenlos.de exklusive Steinteppiche" entschieden. Sie vertreiben und montieren Steinböden aus Marmor- und Quarzkieseln. Dieser Stein- boden bringt mehrere Vorteile mit sich. Zum einen ist er barrierefrei und damit auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Außerdem ist er witterungsbeständig, kosteneffizient und druckstabil. Weiter wirbt die Firma mit Frost- und Algenbeständigkeit. Der Stein- boden wirkt schalldämmend und ist UV-beständig. Er senkt das Überschwemmungsrisiko bei Starkregen, da das Regenwasser durch die Kiesel ablaufen kann. Als Bindemittel für den Steinteppich wird Elastopave verwendet, welches keine Schadstoffe für die Umwelt und das Grundwasser enthält.
Die Firma bietet viele verschiedene Farb- variationen an, wobei wir uns für eine einheitliche Verwendung des Materials "Marmor Verde Alpi" mit einer Körnung von 2-4 mm entschieden haben. Dadurch hat der Boden eine Aufbauhöhe von 6 bis 8 mm.

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Die Begrünung:

Die Flächen um und neben den Wegen wird mit einem blumenartigen Rasenersatz bepflanzt. Die Teppichverbene "Summer Pearls" ist eine Züchtung aus Japan, die von Juni bis August blüht und dezent duftet. Die Pflanze eignet sich als trittfester Bodendecker und ist besonders beliebt bei Bienen und Hummeln. Da Insekten zwar wichtig für unser Ökosystem sind, in Städten aber wenig Platz finden, war das ein besonders relevantes Kriterium bei der Entscheidung für diesen Bodendecker. Die Pflanze, die als botanischen Namen "phyla nodiflora" trägt, wächst circa 3 bis 5 cm in die Höhe und bevorzugt sonnige oder halbschattige Plätze. Für ein ideales Ergebnis sollte man 10-12 Pflanzen pro Quadratmeter anpflanzen. Die Pflanze ist winterfest, verfärbt sich allerdings in der kalten Jahreszeit bräunlich. Im Sommer ist sie stets grün. Durch die Bepflanzung des Vorplatzes mit dieser Pflanze wird Unkraut vorgebaut, auch Mäharbeiten sind nicht nötig. Dafür ist allerdings der Aufwand relativ gesehen höher, den Wachstum der Pflanzen zu begrenzen. Auch hier kann das Wasser versickern und das Gebäude wird dadurch vor stehendem Wasser geschützt.

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