Projekt Farbe- und Raumgestaltung. Konzeption. Entwurf. Realisation: "Vier Grundpfeiler einer neuen Konzeptentwicklung für das Pina-Bausch-Zentrum in Elberfeld"


Von:

Raquel Del Fresno, Jaqueline Eichel

Betreut durch:

Prof. Dr. AnneMarie Neser

Tags

Projekt

Für das bestehende Pina-Bausch-Zentrum wurde ein neues Gestaltungskonzept entwickelt um die Nutzungsmöglichkeiten des Zentrums zu optimieren. Im folgenden werden vier Grundpfeiler: DEMOKRATISCHES DESIGN, INTEGRATION IN DAS STADTBILD, BESTANDSCHUTZ & NACHHALTIGKEIT UND ÖFFNUNG der Konzeptentwicklung vorgestellt.

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  1. DEMOKRATISCHES DESIGN

    Angelehnt an das Verständnis der 1960+ Architektur, Bauten für Alle zu schaffen, möchten wir den Grundgedanken des Demokratischen Designs in unser Konzept aufnehmen. Das Demokratische Design ist der Grundstein unseres Konzepts, auf ihm baut unser Vorhaben auf. 
Das Schauspielhaus soll ein Ort für alle werden, so sieht es auch das Pina Bausch Projekt vor. Für uns bedeutet dies, dass wir einen Ort schaffen, der für alle zugänglich und gleichermaßen nutzbar ist. Wir wollen eine gemeinsame Kultur-Bucht für alle schaffen. Wir empfinden, dass es keine Unterschiede zwischen Hochkultur, Alltagskultur oder Subkultur geben darf und möchten mit der Umgestaltung des Außenraums und der Schaffung einer Kultur-Bucht eine Öffnung zueinander und miteinander schaffen. Hier werden verschiedene kulturelle Bedürfnisse befriedigt: Musik, Film, Tanz und Schauspiel liegen in unserer Vision des neuen Pina-Bausch-Zentrums eng beieinander und sind für jeden Menschen zugänglich.
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  1. INTEGRATION IN DAS STADTBILD
    Das Gebäude liegt direkt an einer Haltestelle der Schwebebahn gelegen, tritt man aus der Schwebebahn-Haltestelle aus, fällt einem zuerst das Cinemaxx in den Blick. Dieses Gebäude ist so weit vorversetzt, dass das Schauspielhaus nicht mehr sichtbar ist. Möchte man nicht ins Kino, kommt man sich auf dem riesigen Vorplatz schnell verloren vor. Um dem entgegenzuwirken, möchten wir auf dem Vorplatz des Cinemaxx wegweisende Strukturen schaffen. Hier soll eine klare Beschilderung auf die verschiedenen kulturellen Möglichkeiten, die wir in unserer Kultur-Bucht anbieten, hinweisen. Dabei soll der Fokus nicht nur auf das Schauspielhaus gesetzt werden. Hier zeigt sich erneut der Grundsatz des Demokratischen Designs, die Bürger selbst entscheiden, ob sie mehr Lust auf Kino, Konzert, Biergarten, Schauspiel oder Erholung haben.
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  1. BESTANDSCHUTZ & NACHHALTIGKEIT

    Wir haben uns aktiv dazu entschlossen das Schauspielhaus und die sich darum herum befindenden Gebäude nicht abzureißen. Die Begründung liegt natürlich zum einen im Denkmalschutz selbst - das Schauspielhaus steht unter Denkmalschutz und kann demnach nicht einfach abgerissen werden. Aber auch das Cinemaxx, welches sich nebenan befindet, haben wir, obwohl es allgemein als störend empfunden wird, in unser Konzept mit eingeschlossen. Dies liegt daran, dass wir Kino-Kultur zu schätzen wissen und wir es als wichtig erachten, dass Wuppertal ein eigenes Kino behält, welches gerne besucht wird.
 Die Themen versiegelte Flächen und Entsiegelung liegen uns hier am Herzen.
 Der Vorplatz vor dem Schauspielhaus ist durch seine versiegelte Fläche im Sommer sehr aufgeheizt. Möchten wir diesen abkühlen und somit eine Erleichterung für Mensch und Umwelt schaffen, so können wir dies durch die Schaffung eines Aufenthaltsortes mit Naturelementen, Pflanzen, Begrünung und Wasserelementen umsetzen. Die Bepflanzung des Vorplatzes und die damit einhergehende Entsiegelung führen automatisch zu einer gewünschten Temperatursenkung auf dem Vorplatz. Der Abriss der versiegelten Parkflächen hinter dem Schauspielhaus und die Einbeziehung der Wupper durch terrassen-förmig angelegte Stufen, an denen man sitzen und verweilen und bei belieben die Füße in die Wupper halten kann, trägt ebenfalls zur Temperatursenkung in unserer Kultur-Bucht bei.
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  1. ÖFFNUNG


    Schon bei unseren ersten Begehungen empfanden wir das Schauspielhaus als ein sehr verschlossenes Gebäude, welches zwar das Mysterium verbirgt, was sich wohl im inneren befindet, für viele aber gleichzeitig abschreckend und unzugänglich wirkt. Die Fassade des Schauspielhauses bietet von vorne kaum eine Einsicht in das Gebäude. Es wirkt als sei es fast komplett fensterlos, dabei ist es von innen, im Gegenteil, sehr hell und lichtdurchflutet. Die wenigen sicht-durchlässigen Stellen, die es hat, sind mit extrem reflektierendem Glas ausgestattet. Auch hier bietet sich kaum ein Blick in das Gebäude. Dazu kommt, dass die Menge an Beton am Bau selbst und um ihn herum schnell überfordernd und abschreckend wirken kann. Das Schauspielhaus isoliert sich von der Stadt, es schirmt sich ab und so entfernen sich die Wuppertaler:innen emotional immer weiter von diesem 60er Jahre Bau. Wir hoffen, dass eine Öffnung des Gebäudes und eine bessere Zugänglichkeit auch eine größeres Interesse an und gesteigerte Interaktion mit dem Schauspielhaus fördert. Wir möchten, dass das Schauspielhaus einladend wirkt. Die zeitlose Moderne und die Schönheit durch den japanischen Garten und die Lichtdurchflutung liegt vor allem im Inneren. Deshalb möchten wir, dass unser Konzept Menschen das Bedürfnis gibt hineinzugehen und sich von der Weitläufig- und Helligkeit überraschen zu lassen.
 Um dies umzusetzen möchten wir den linken Kubus durch eine Glaskonstruktion über Eck ersetzen, dieser geht mit der Eingangstür einher. Wenn wir nun noch das vorhandene Glas mit besser durchsichtigem Glas ersetzen und dieses auch für die Eck-Konstruktion nutzen, kann man von außen in das schöne Foyer und sogar in den japanischen Garten schauen.
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