Public Interest Design Schwerpunkte

Im Public lnterest Design Studium begegnen sich sowohl Studierende und Lehrende aus verschiedenen disziplinären Kontexten. Es begegnen sich aber auch unterschiedliche inhaltliche und mediale Schwerpunktsetzungen. Im Studium können die Studierenden selbst ihre Schwerpunkte wählen. Einen Einblick in die verschiedenen Ausrichtungen geben die folgenden Beschreibungen.

Polis

Wie wollen wir in Zukunft leben? Welche Gedanken bewegen uns und andere Menschen? Diese und zahlreiche weitere Fragen stellen wir uns immer wieder, insbesondere in Zeiten, in denen wir den Wandel in der Gesellschaft so intensiv und an vielen Stellen wahrnehmen. Im Schwerpunkt 'polis' geht es darum, sich gestaltend am gesellschaftlichen Geschehen der Stadt zu beteiligen, den öffentlichen Raum als zivilgesellschaftliche Verantwortung zu begreifen und durch das Thematisieren und Initiieren von Projekten die eigene Handlungsmöglichkeit zu erkennen.
Das Studium zielt darauf ab, dass Absolvent:innen sich mit ihren erworbenen Kompetenzen aktiv in der kommunalen Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung einbringen, Kreativitäts- und Kommunikationsprozesse in Planungsbüros leiten sowie eigene Projekte in Selbständigkeit realisieren.

WEITERE INFOS ZUM SCHWERPUNKT:
Vertreten durch:
Prof. Dr. Johannes Busmann

Projekte des Schwerpunkts:
POP UP Agora 'Freiheit'
Planwerkstatt 378
Meinungsbilder zur Alleestraße


Baukultur

Die städtische Umgebung ist kein neutraler Raum, sie spricht uns durch spürbare Atmosphären an; sie hat Wirkung auf den Menschen, seine Wahrnehmung und Stimmung, sein Wohlbefinden und Verhalten. Neben architektonischen, historischen oder topographischen Qualitäten, sind es quartierspezifische Atmosphären, die zum abwechslungsreichen Erscheinungsbild einer Stadt beitragen. Aber welche grundlegenden Ansprüche hat der Mensch an die Strukturen und Gestaltungen von Wohn- und Arbeitsumgebungen, auch an den Raum in seiner Funktion als Ort für soziales Leben und Kommunikation?
Im Schwerpunkt Baukultur geht es darum, die Wirkung der gebauten Umwelt zu verstehen und zu gestalten. Ausgangspunkt ist dabei die persönliche Erfahrung insbesondere bei der Annäherung an Architektur, Stadträume und Übergänge im städtischen Gefüge sein. Das Erfassen, Benennen und Analysieren von Charakteren und Qualitäten des Stadtraums ist Teil der empirischen Forschungsarbeit, die aus phänomenologischen, ästhetischen, technischen oder handwerklichen Blickwinkeln heraus erfolgen kann.
Den Absolvent:innen bieten sich Betätigungsfelder bei kommunalen Trägern, Behörden, Architektur- wie Planungsbüros. Hier initiieren und leiten sie Kreativitäts- und Kommunikationsprozesse zur Analyse von Stadträumen wie auch deren Weiterentwicklung zu humangerechten Umwelten unter Einbeziehung anthroprologischer Kriterien.

WEITERE INFOS ZUM SCHWERPUNKT:
Vertreten durch:
Prof. Dr. Annemarie Neser

Forschungsprojekte:
»Farbstrategien in der Architektur«, Haus der Farbe, Zürich, Architekturfakultät Universität Edinburgh. Das Forschungsprojekt befasste sich mit dem raumgestalterischen Potenzial von Farbe. (Publikation 2015) -www.farbraumstadt.ch oder www.hausderfarbe.ch/de/projekte-und-referenzen/farbraum-stadt-zurich/

»Farbraum Stadt: Box ZRH«, Haus der Farbe, Zürich. Aus dem Forschungsprojekt entstand ein Grundlagenwerk zum Erfassen, Analysieren und Gestalten von urbanen Farbräumen. Die Ziele des Projektes lassen sich mit drei Begriffen fassen: Beratung, Planung, Sensibilisierung. (Publikation 2010) – www.hausderfarbe.ch/de/projekte-und-referenzen/farbstrategien/


Interaktiv

Die digitalen Herausforderungen der Gegenwart erfordern Konzepte, die Teilhabe an Daten und deren Plattformen notwendig machen.
Applikationen müssen einen gerechten Zugang zu digitaler Kommunikation ermöglichen.
Digitale Entwicklungen dürfen nicht ausschließlich Marketingzwecken folgen.
Die Nutzung von Virtualität muss aus dem Impuls entwickelt werden, die reale Welt besser zu machen.
Das Ästhetische geht über unsere Wirklichkeit hinaus. In der positivistischen Erscheinung der Virtualität ist das Ästhetische nicht denkbar.
Wie kann also eine Virtualität beschaffen sein, die nicht nur digital erzwungene Unmittelbarkeiten erzeugt?
Wo liegen die Potentiale der Digitalisierung hinsichtlich unseres nachbarschaftlichen Zusammenlebens?
Wie können interaktive Medien eine Gemeinschaft aufbauen, stützen und aufrecht erhalten?
Diese und andere Fragen treiben uns weiter in Richtung einer lebenswerten Gesellschaft.
Das Studium bereitet Absolvent:innen auf Tätigkeiten vor, die die Konzeption interaktiver Medien beinhalten.
Jede öffentliche Einrichtung, jede NGO und letztlich jedes nachhaltig aufgestellte Wirtschaftsunternehmen benötigt ausgebildete Public Interest Designer:innen, die das Digitale im digitalen Zeitalter mitdenken und mitgestalten.

WEITERE INFOS ZUM SCHWERPUNKT:
Vertreten durch:
Prof. Kristian Wolf

Projekte des Schwerpunkts:
Diskutiere offene Daten
Arrenbattle
Vierteltour
Medienstation im Engelshaus Wuppertal: Brief Korrespondenz der Familie Engels
www.familie-engels-briefe.de


Visuelle Kommunikation im Raum

Forschende Designpraxis mit Schwerpunkt visuelle Gestaltung und Kommunikation in Räumen, die primär dem Gemeinwohl dienen, um Gesundheit und Wohlbefinden, den Austausch und das Zusammenleben wie das Lernen und Arbeiten von Menschen zu fördern.

Healing Environment: Die Satzung der WHO definiert Gesundheit als: „ein Zustand vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen.“ Die Gestaltung einer gesunden und lebenswerten Umwelt ist daher weder Privatsache, noch Angelegenheit von Investoren, Planern und Verwaltungen, sondern eine Problematik von öffentlichem Interesse, die nur durch Teilhabe der Betroffenen zu lösen ist.

Beim Schwerpunkt „Visuelle Kommunikation im sozialen Raum“ gehen wir in Theorie und Praxis der Frage nach, welchen Einfluss die visuelle Gestaltung der Umwelt auf das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden der Menschen hat. Die vielschichtigen Bedürfnisse der betroffenen Individuen und Personengruppen werden durch einen projektbegleitenden Beteiligungsprozess ermittelt und schrittweise in die eigene Entwurfsplanung integriert. Den Abschluss bildet die Ergebnisevaluation, denn der Erfolg bedürfnisorientierter Planungen wird durch die zielgerichtete Veränderung psychosozialer, politischer und wirtschaftlicher Faktoren beobachtbar.

Absolvent:innen können die erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten aktiv in öffentliche Institutionen und private Unternehmen einbringen, wie auch selbständige Aktivitäten im Bereich Beratung, Coaching, Planung und visuelle Kommunikation realisieren.

WEITERE INFOS ZUM SCHWERPUNKT:
Vertreten durch:
Prof. Dr. Axel Buether


Performatives Gestalten

Die Zugänglichkeit zu digitalen Medien in den letzten Jahrzehnten hat unter anderem dazu beigetragen, dass sich mittlerweile Jede:r ‚veröffentlichen‘ kann. „Broadcast yourself“ lautete der ikonische Werbeslogan von YouTube 2008. Heute gehört die Inszenierung mehr denn je zu unserem Alltag. Neben der eigenen Selbstinszenierung werden wir kontinuierlich mit Inszenierungen konfrontiert. Die Werbung schafft über Inszenierungen Begehrnisse und steigert den Konsum. Für Politiker:innen und Parteien wird es immer wichtiger, die Inszenierung auf allen Kanälen zu beherrschen. Inszenierungen sind aber auch Teil der Gestaltung im Raum. Das betrifft nicht nur Gegenstände, sondern auch zwischenmenschliche Prozesse. Im Schwerpunkt: ‚Performatives Gestalten‘ wird es darum gehen Inszenierungen zu erkennen, zu analysieren und kritisch zu hinterfragen. Es wird aber auch darum gehen, selber zu inszenieren und mit performativen Mitteln Prozesse, Räume oder auch zwischenmenschliche Begegnungen zu gestalten.

WEITERE INFOS ZUM SCHWERPUNKT:
Vertreten durch:
JProf. Dr. Christoph Rodatz

Projekte des Schwerpunkts:
Planwerkstatt 378
GoGreen
Wohnen in der Politik


Film

Filmisches Erzählen ist eng mit zeitgeschichtlichen Prozessen verbunden. Es hat das Potential Wirklichkeit(en) in Form von Geschichten sichtbar und erlebbar zu machen. Der Informationsfluss im Kontext von gesellschaftlichen Entwicklungen trägt dazu bei, einen Diskurs anzustoßen. Im Schwerpunkt Film geht es darum, hierbei genau hinzusehen und hinzuhören, Ereignisse zu verstehen und zu bewerten und dann im filmischen Prozess die eigenen Interventionsmöglichkeiten auszuloten. In diesem Sinne beschäftigen wir uns mit den drängenden Fragen an die Zukunft, wie „Global gerechte Entwicklungsmöglichkeiten für alle Menschen auf einem ökologisch begrenzten Planeten - wie wird das möglich sein?“ oder „Wie verhält es sich mit den demokratischen Grundrechten in jener Zukunft, wie mit dem Vertrauen der Bürger*Innen in die Medien und Institutionen?“ Durch diese Haltung erfüllt der Film eine zukunftsorientierte Frühwarnfunktion. Mit seiner Hilfe können gesellschaftliche Lernprozesse intensiviert und vorangetrieben werden. Das Studio Film versteht sich als Labor, in dem kritische, künstlerische und unabhängige Filme entstehen, die demokratische Werte fördern und zum Aufbau gerechterer Gesellschaften beitragen.

Das Studium ermöglicht es den Absovent*innen sich in komplexe gesellschaftliche Fragestellungen einzuarbeiten und diese sowohl in dokumentarische als auch fiktionale Filmprojekte zu überführen. Dabei übernehmen sie die Autorenschaft.

WEITERE INFOS ZUM SCHWERPUNKT:
Vertreten durch:
Prof. Erica von Moeller

Projekte des Schwerpunkts:
Dein Geld - Unsere Zukunft
www.deingeldunserezukunft.de

Kampagne zur Verkehrssicherheit „Tiere kennen keine Verkehrsregeln“
www.wildunfall-vermeiden.de